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    Walt Disney Methode – Problemlösung wie im Film?

    Walt Disney Methode – Problemlösung wie im Film?
    Walt Disney Methode – Problemlösung wie im Film?
    5:11

    Was genau hat die Walt Disney Methode mit Disney zu tun, wo wird sie angewandt und welche Potenziale bietet sie? Mit diesen und weiteren Fragen setzt sich dieser Beitrag auseinander. Der Text zeigt u. a. Potenziale der Methode für die Anwendung im Rahmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft auf und gibt hilfreiche Umsetzungstipps.

    Zunächst einmal lässt sich feststellen: Trotz des eingängigen Namens wurde die Methode nicht durch Walter Elias „Walt“ Disney entwickelt, sondern geht auf Robert Brian Dilts zurück. Die Benennung der Methode beruht auf Berichten darüber, dass es drei verschiedene Stimmungen bzw. Persönlichkeitsmerkmale von Walt Disney gab: den Träumer, Realisten und Kritiker. Diese drei Unterscheidungen stellen den Grundstein der Methode dar.

    Ziel der Walt Disney Methode ist es, sich einem Problem aus verschiedenen Perspektiven heraus anzunähern und eine alltagstaugliche Lösung für die zugrunde liegende Fragestellung zu finden. Sie kommt meist in den Anfängen von Kreativitäts- bzw. Produktentwicklungsphasen zum Einsatz und soll die Kreativität fördern sowie Prozesse des Brainstormings unterstützen. Die mehrfachen Perspektivwechsel sind ein bedeutender Vorteil der Methode: Sie unterstützen die Anwender*innen dabei, das eigene Mindset zu öffnen und so gemeinsam geeignete Lösungen zu finden.

     

    Walt Disney Methode – in drei Schritten zur Lösungsfindung

    Für die Umsetzung der Walt Disney Methode schließen sich kleinere Gruppen von ca. sechs Personen zur Bearbeitung eines Problems bzw. einer konkreten Fragestellung zusammen. Dafür nimmt die gesamte Gruppe nacheinander drei verschiedene Perspektiven ein, aus denen heraus die entsprechende Frage betrachtet und dann beantwortet wird – so bleiben alle stets in derselben Rolle und unterstützen sich gegenseitig.

    Phase 1: Die erste Perspektive ist die der Träumer*innen: Die Gruppenmitglieder sollen dabei sowohl enthusiastisch als auch grenzenlos nachdenken. Für eine Lösung des Problems können sie zunächst davon ausgehen, alle Ressourcen der Welt zur Verfügung zu haben – das fördert kreative Überlegungen.

    Phase 2: Im Anschluss daran werden dann die in der ersten Phase herausgearbeiteten träumerischen Ideen im Hinblick auf Realisierungsmöglichkeiten betrachtet. Es geht in dieser Phase darum, Brücken zwischen den Träumen und der Realität zu bauen. Mit der Hilfe von pragmatischen Ansätzen wird die Idee aus der ersten Phase konkreter und realistisch ausgestaltet.

    Phase 3: In der letzten Phase wird die Gruppe dann dazu aufgefordert, die mittlerweile entstandenen Ideen kritisch zu hinterfragen und auf deren Machbarkeit hin zu überprüfen. Mögliche Schwachstellen werden dabei auf konstruktive Art und Weise beschrieben und Kritik möglichst positiv formuliert.

    Nachdem alle drei Phasen einmal durchlaufen wurden, ist es möglich, den Prozess noch weitere Male durchzuführen – so lange, bis die Gruppe mit dem Ergebnis zufrieden ist. Die im ersten Durchgang entstandene Idee lässt sich so stärker verfeinern und dennoch bleibt Raum dafür, diese träumerisch weiterzudenken.

    Drei Perspektiven, die in der Walt Disney Methode eingenommen werden.

    Umsetzung in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft

    Die Gesundheits- und Sozialwirtschaft ist von einigen einschränkenden Rahmenbedingungen geprägt. So sorgt beispielsweise der Fachkräftemangel dafür, dass Pflegekräfte häufig aus dem Frei einspringen müssen, und ein zu geringer Personalschlüssel führt zu stressigen Arbeitstagen und einer großen Verantwortung gegenüber den Patient*innen.

    Die Walt Disney Methode ermöglicht es den Fach- und Führungskräften fernab ihres stressigen Alltags über Probleme und mögliche Lösungsansätze nachzudenken. Sie werden dazu ermutigt, einmal ohne einschränkende Rahmenbedingungen Probleme zu betrachten und Ideen zu entwickeln. So regt die Methode zum Nachdenken an und fördert außergewöhnliche Ideen, die bei einem offenen Brainstorming eher untergehen würden. Zudem ermöglicht der iterative Prozess, dass Ergebnisse stetig weiterentwickelt und verfeinert werden.

    Hilfreiche Umsetzungstipps

    Bei der Umsetzung der Methode nimmt die Moderation eine besondere Rolle ein. Es gilt, die Gruppe kompetent zu begleiten und die jeweiligen Phasen zeitlich voneinander abzugrenzen. Aufgabe der Moderation ist es, auf die Rolleneinhaltung zu achten: Sind die Träumer*innen zu skeptisch oder die Realist*innen zu kritisch? In diesen Fällen sollte die Moderation einschreiten und konkret auf die jeweilige Rolle verweisen.

    Neben einer konsequenten Moderation ist es zudem von Vorteil, wenn Wechsel der jeweiligen Rollen auch mit einem physischen Ortswechsel einhergehen. Dafür bieten sich unterschiedliche Räume an, aber auch verschiedene Ecken des Raumes oder Stuhlkreise können genutzt werden, wenn nicht genügend Platz vorhanden ist.

    Text: Leonie Hecken
    Foto: © AdobeStock/NanSan

     

    Dr. Jan Schröder

    Dr. Jan Schröder ist Partner und Mitglied der Geschäftsleitung von contec. Er leitet den Geschäftsbereich Innovation und Vernetzung und verantwortet damit die Beratung zu Innovationsmanagement, KI und Digitalisierung. Dr. Jan Schröder ist u. a. spezialisiert auf die partizipative Entwicklung sozialer Infrastrukturen, Sozialraumorientierung und Potenziale Künstlicher Intelligenz.