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    Was verdienen Einrichtungsleitungen der stationären Altenhilfe? 5 Fakten

    Was verdienen Einrichtungsleitungen der stationären Altenhilfe? 5 Fakten
    Was verdienen Einrichtungsleitungen der stationären Altenhilfe? 5 Fakten
    7:37

    Eine attraktive Vergütung ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, gute Führungskräfte für das mittlere Management zu finden – und zu behalten. Aber was verdienen eigentlich Einrichtungsleitungen und Pflegedienstleitungen in der stationären Altenhilfe? In der contec Vergütungsstudie 2019 sind wir der Frage empirisch auf den Grund gegangen. In diesem Beitrag finden Sie 5 Kernergebnisse der Studie.

    Die contec Vergütungsstudie mit dem Fokus auf Einrichtungsleitungen und einem Exkurs zu Pflegedienstleitungen der stationären Altenhilfe gibt Vergleichswerte für das Bruttogesamtgehalt und die verschiedenen Gehaltskomponenten. Zu diesen zählen neben dem Jahresfestgehalt:

    • variable bzw. leistungsbezogene Vergütung,
    • ein Firmenwagen (zur privaten Nutzung),
    • eine betriebliche Altersversorgung
    • und sonstige materielle Zusatzleistungen.

    Die Ergebnisse der Befragung von 226 Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen sind ein Benchmark für die Branche. Sie bieten Orientierung für Leitungskräfte und deren Gehaltsverhandlungen, aber auch für Arbeitgeber, die sich im Wettbewerb positionieren müssen. Einen Einblick bekommen Sie mit diesen 5 Fakten:

    1. Einrichtungsleitungen verdienen im Schnitt rund 68.000 Euro brutto im Jahr

    Das Bruttogesamtgehalt der befragten Einrichtungsleitungen liegt im Median* bei 67.875 Euro. Dabei liegt eine mittlere Einrichtungsgröße von 100 Beschäftigten, 60 Vollzeitäquivalenten und 90 vollstationären Betten/Plätzen zugrunde. Das Bruttogesamtgehalt der Pflegedienstleitungen liegt mit 54.211 Euro rund 20 Prozent darunter. Die Pflegedienstleitungen der Studie stammen im Vergleich aber auch aus durchschnittlich etwas kleineren Einrichtungen.

    →  Gut zu wissen: Das Bruttogesamtgehalt liefert die größtmögliche Vergleichbarkeit der Vergütung in der Branche. Denn die einzelnen Bestandteile werden von Unternehmen zu Unternehmen in unterschiedlichem Ausmaß gezahlt.

    2. Je größer die Einrichtung, desto höher die Vergütung

    Bruttogesamtgehalt-Einrichtungsleitungen-Verguetung_neu
    Quelle: contec Vergütungsstudie, Angaben für 2018.
     

    Die Studie zeigt: Es besteht bei Einrichtungsleitungen ein struktureller Zusammenhang zwischen der Einrichtungsgröße und der Höhe der Vergütung. Da die Vergleichswerte nach Einrichtungsgröße, gemessen an der Anzahl der Beschäftigten, der vollstationären Betten bzw. Plätze sowie Umsatz dargestellt werden, kann man deutlich ablesen, wie hoch die Vergütungen je nach Einrichtungsgröße ausfallen. Ein ähnlicher Zusammenhang lässt sich auch für Pflegedienstleitungen erkennen.

    → Bereits in der contec Vergütungsstudie 2018 für das Top-Management der Sozialwirtschaft war die Einrichtungs- bzw. Trägergröße der entscheidende Faktor für die Höhe der Vergütung.

    3. Variable Vergütung spielt keine große Rolle

    Bei Einrichtungsleitungen macht das Jahresfestgehalt 95 Prozent des Bruttogesamtgehalts aus. Nur 34 Prozent der befragten Leitungskräfte gaben an, variable Vergütungsbestandteile zu erhalten. Diese belaufen sich bei den hier Befragten im Median auf 4.500 Euro im Jahr. Bei Pflegedienstleitungen wird das Bruttogesamtgehalt noch stärker durch das Jahresfestgehalt geprägt. Dieses macht 99 Prozent des Bruttogesamtgehalts aus. Damit spielen variable Vergütungen sowie Zusatzleistungen für diese Position kaum eine Rolle.

    → Insgesamt zeigt sich, dass der Anteil der Befragten mit einem variablen Vergütungsbestandteil mit steigender Einrichtungsgröße zunimmt.

    4. Trägerschaft, Geschlecht und Qualifikation beeinflussen die Höhe der Vergütung

    Es gibt auch andere Faktoren neben der Einrichtungsgröße, die die Höhe der Vergütung von Einrichtungsleitungen beeinflussen: die Trägerschaft, das Geschlecht und die Qualifikation. Befragte Einrichtungsleitungen von freigemeinnützigen Trägern verdienen etwa 7 Prozent mehr als ihre Kolleg*innen bei privaten Trägern. Frauen unter den Befragten verdienen im Schnitt 13 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Und je höher die Qualifikation – sowohl beim Schulabschluss als auch bei der Ausbildung – desto höher ist erwartungsgemäß auch die Vergütung.

    → Diese drei Faktoren lassen sich nicht allein durch die Einrichtungsgröße erklären.

    5. Zusatzleistungen, auch immaterielle, sind nicht zu unterschätzen

    Altersversorgung Einrichtungsleitungen Studie

    Einem Drittel der befragten Einrichtungsleitungen stellt der Arbeitgeber einen Firmenwagen zur privaten Nutzung zur Verfügung. Eine betriebliche Altersversorgung (Arbeitgeberzuschuss in Form von Beitragszahlungen an Pensions- und Unterstützungskassen, Direktversicherungen, Lebensversicherungen) erhalten derweil 65 Prozent der Einrichtungsleitungen. Sonstige materielle Zusatzleistungen bekommen 49 Prozent. Das können z. B. vermögenswirksame Leistungen, Fahrtkosten-, Verpflegungs-, Miet- oder Kinderbetreuungszuschüsse sein. Aber auch nicht-monetäre Faktoren spielen eine Rolle: Immerhin 75 Prozent erhalten immaterielle Zusatzleistungen. Am meisten verbreitet sind flexible Arbeitszeitmodelle, vor allem Vertrauensarbeitszeit.

    → Es zeigt sich: Die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz scheint nicht nur mit der finanziellen Vergütung zusammenzuhängen. Während nur 57 Prozent der Einrichtungsleitungen sich angemessen vergütet fühlten, sind zwei Drittel der Befragten zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz. Drei Viertel würden ihren Arbeitgeber weiterempfehlen.

    „Was verdienen Einrichtungsleitungen der stationären Altenhilfe?“

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    E-Paper zur Studie
     

    Die contec Vergütungsstudie 2019 arbeitet mit übersichtlichen Diagrammen, an denen sich die Gesamtvergütungen und einzelne Vergütungskomponenten von Einrichtungsleitungen gemessen an der Einrichtungsgröße vergleichen lassen. Auch Zusammenhänge wie Trägerschaft, Unternehmensstruktur, Rechtsform und Berufserfahrung stellen die Autor*innen her.

    Das gibt Einrichtungsleitungen die Möglichkeit, ihre eigene Vergütung mit den Vergütungsstrukturen in ähnlichen Einrichtungen zu vergleichen. Auch Pflegedienstleitungen erhalten wertvolle Informationen, wie sie sich im Vergleich zu Einrichtungsleitungen und im Tarifvergleich positionieren können. Arbeitgeber können anhand der Übersichten die Angemessenheit und Wettbewerbsfähigkeit der Vergütung ihrer Führungskräfte einschätzen.

    Die Studie sensibilisiert aber auch dafür, dass Geld buchstäblich nicht alles ist, sondern Zufriedenheit auch über nicht-monetäre Attraktivitätsfaktoren hergestellt werden kann. Wichtig ist vor allem der Mix aus angemessener finanzieller Vergütung und nicht-materiellen Zusatzleistungen.

    Infos zur Studie
    Autor*innen: Nico Dahm, Philipp Heinen, Benjamin Herten, Prof. Gabriele Moos, Dr. Thomas Müller. Erhältlich als E-Book für 19,95 Euro. Bei Interesse finden Sie hier das Bestellformular oder Sie wenden sich an kontakt@contec.de.

    * Median ist der Wert, der genau in der Mitte einer Datenverteilung liegt. Die eine Hälfte aller Individualdaten ist immer kleiner, die andere größer als der Median. Bei einer geraden Anzahl von Individualdaten ist der Median die Hälfte der Summe der beiden in der Mitte liegenden Werte. Quelle: Statista

    Text: Marie Kramp

    Eva Lettenmeier

    Eva Lettenmeier ist Partnerin und Mitglied der Geschäftsleitung von contec. Sie leitet den Geschäftsbereich Pflegewirtschaft und berät Pflegeeinrichtungen bei fachlichen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen sowie bei deren strategischer Ausrichtung. Mit ihrer Expertise für Personal, Organisation, Digitalisierung, Marketing und Kommunikation bringt sie sich auch in alle anderen Beratungsfeldern ein.